• Situation
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    Situation

  • Modell von Süden
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    Modell von Süden

  • Modell von Norden
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    Modell von Norden

  • Situation an der Räppisch
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    Situation an der Räppisch

  • Erdgeschoss
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    Erdgeschoss

  • Obergeschoss
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    Obergeschoss

  • Lernlandschaft Obergeschoss
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    Lernlandschaft Obergeschoss

  • Längsschnitte
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    Längsschnitte

  • Ansichten und Querschnitte
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    Ansichten und Querschnitte

Aus dem Jurybericht : Soll man in der Flussebene bauen oder am Hangfuss? Soll man den Siedlungsraum weiterbauen oder den angrenzenden Landschaftsraum besetzen? Zwischen diesen konzeptuell grundverschiedenen Haltungen liegen nur wenige Meter, denn das Baufenster zwischen Strasse und Fluss ist schmal.
Der Beitrag ‚Coccodrillo‘ nimmt sehr überzeugend Partei für die Variante ‚Pavillon-Schulhaus‘. Das liegende Volumen begleitet den Flusslauf auf grosser Länge und eröffnet zwischen Gebäude und Fluss eine Folge attraktiver Pausenflächen. Auf der Hangseite erweist sich der Baukörper gegenüber den kleinmassstäblichen Wohnhaus-Volumen als erstaunlich verträglich, da er hier nicht mit voller Höhe in Erscheinung tritt. Ausserdem brechen die Oblichter auf dem Dach die massige Volumetrie herunter auf eine Grösse, die den Wohnhäusern verwandt ist.
In der Gestaltung des Aussenraums wird die komplementäre Fügung des Innenraums fortgesetzt. Belags- und Grünflächen zonieren analog zum Innenraum mäandrierend den Aussenraum in diverse Bereiche und tragen zur formalen Kohärenz des Gesamtprojekts bei.
Insgesamt drei Eingänge führen ins leicht überhöhte Erdgeschoss. Hier finden die Allgemeinräume (Lehrerzimmer, Musik und Psychomotorik) ebenso Platz wie der gut koppelbare Multifunktionsbereich, darüber hinaus liegt hier aber auch ein Lerncluster, was ein gewisses Konfliktpotential mit dem vorgelagerten Pausenbereich birgt. Das Obergeschoss ist als reines Schulgeschoss aus gut gegliederten Klassen-/Gruppen- und vorgelagerten ‚Schwellenräumen‘ aufgebaut.
Das Gebäude selber ist sehr diszipliniert auf einem Raster aufgebaut, das auf der Grösse eines Klassenzimmers fusst. Zweieinhalb Klassenzimmer ist das Haus tief; indem nun die ‚halbe Einheit‘ in der Längsrichtung von Achse zu Achse alterniert, ergibt sich ein sehr lebhafter, vielfältiger Mittelraum, der mit dem Korridor früherer Schulhäuser wenig zu tun hat. Weil gleich drei Treppenhäuser diese mittlere Raumfolge erschliessen und entfluchten, bleibt der grösste Teil dieser Sequenz frei von Brandschutzauflagen und wird zum Kupplungsstück für vielfältige Lerncluster-Anordnungen. Die Oblichter auf dem Dach sind — der eigentliche Clou — gegenüber den Räumen darunter so verschoben, dass nicht nur die mittleren Lernlandschaften zenital belichtet sind, sondern auch die angrenzenden Schulräume eine zusätzliche Belichtung erhalten.
So wird auf ebenso einfache wie virtuose Weise lebendige Vielfalt in eine straffe Struktur gebracht, mit dem Ergebnis, dass dank struktureller Disziplin Flexibilität und Effizienz gewährleistet sind, gleichzeitig aber dank weniger systemischer Variationen überschaubare, gefasste, zur Aneignung einladende Einheiten entstehen. Diese sind heiter und licht in der Atmosphäre und angenehm unaufgeregt, da allein die Materialtöne die Farbigkeit bestimmen.
Die starke Prägung, die das Haus durch seine Struktur und dessen Materialität erfährt, ist konstruktiv sehr sorgfältig hinterlegt. So ist etwa die Systemtrennung hier nicht einfach Alibi-übung, sondern wird auf überzeugende Weise architektonisch thematisiert. Die Vorfertigung der Betonelemente ist interessant und erlaubt sehr verschiedene Nutzungsszenarien über die Lebensdauer des Gebäudes.

Abschliessend: Beim Beitrag ‚Coccodrillo‘ handelt es sich um einen sehr sorgfältigen Vorschlag, der mit viel Einfühlung in die Aufgabenstellung entwickelt worden ist.

› Auszug aus dem Jurybericht zum Download (PDF, 4.0 MB)
› Externer Link zur Website des Auslobers (Primarschule Birmersdorf)