Neubau Schuleingangsstufen-Schulhaus Grossaffoltern, BE

Fertigstellung / Inbetriebnahme: 08_2023

Projektwettbewerb nach Präqualifikation 08/2019 für Generalplaner-Teams

 

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Aus dem Jurybericht : Mit viel Geschick werden im Projekt «en Pfüderi» die Qualitäten der gewachsenen Schulanlage gestärkt und die Adressierung der drei Hauptprogrammteile für die Gemeinschaftsräume, die Mittelstufe und die Eingangsstufe auf einfache und klare Weise neu geregelt.

Dies gelingt mit drei baulich massgebenden Eingriffen. (1) Der erste betrifft den bestehenden Annexbau mit der Hauswartwohnung im Osten. Dieser wird als Ganzes abgebrochen und durch einen neuen Anbau als Erweiterung des Klassentrakts für die Mittelstufe ersetzt. (2) Im Westen wird als zweiter Eingriff in die bestehende Bausubstanz, der Kindergarten als Lehrerzimmer und Bürobereich für die Schulleitung umgebaut. (3) Als dritte bauliche Intervention wird entlang der Schulhausstrasse ein vom Bestand komplett abgelöster eingeschossiger Neubau mit den Klassenzimmern für die Eingangsstufe vorgeschlagen. Mit dieser Setzung werden die räumlichen Situationen sowohl zum Pausenplatz, wie auch zur Schulhausstrasse und zum Freiraum Richtung Moosmatte auf überzeugende Art bereinigt. Es entstehen neugestaltete stimmungsvolle Eingangs- und Spielbereicherund um die bestehende Schulanlage und den Neubau.

Der eingeschossige Neubau passt sich in seinem architektonischen Ausdruck stimmig an die bestehenden Bauten an. Ein langes Satteldach mit bewegten Vordächern überspannt die in Serie gestaffelten sechs Klassenzimmer und die dazugehörigen Nebenräume. Durch die Staffelung der Klassenräume entstehen individualisierte attraktive überdachte Eingangszonen. Alle Schulzimmer sind über die Garderoben und die Materialräume miteinander verbunden. Diese intelligente Anordnung von Haupt- und Nebenräumen reduziert die Zirkulationsfläche auf ein Minimum und erhöht die Flexibilität in der Nutzung.

Die baulichen Interventionen im Altbau sind ebenfalls durchdacht und präzise. Es gelingt die Niveaudifferenz zwischen Mittelstufen- und Turnhallentrakt mit einer grosszügigen Treppenanlage zu überwinden und die beiden Bereiche räumlich stimmig miteinander zu verbinden. Ergänzend zu den rein rä umlich-programmatischen Massnahmen schlagen die Projektverfasser einerseits vor, die bestehenden Eterniteindeckungen der bestehenden Schulanlage durch Ziegel zu ersetzen. Andererseits werden, einem stimmigen Farbkonzept folgend, die sanierten gedämmten Fassaden neu gestrichen. Mit beiden Massnahmen wird die Chance wahrgenommen, das Ensemble als Ganzes aufzuwerten.

Die Leitidee für die Gesamtkonzeption entwickelt sich aus einer ortsbaulich bestechenden Analyse. Die Aussenräume der Schulanlage sind von hoher Qualität und profitieren von der wunderbaren Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Der überarbeitete architektonische Ausdruck der Bestandesbauten ist stimmungsvoll und sensibel. Die räumliche Organisation des Neubaus ist räumlich wie betrieblich von hoher Qualität.

Auslober: Gemeinde Grossaffoltern, BE