Neubau Dreifach-Kindergarten und Tagesbetreuung Iddastrasse 25 St. Gallen

Offener Projektwettbewerb 02/2020

2.Preis
  • Situation
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    Situation

  • Visualisierung Kindergarten aussen
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    Visualisierung Kindergarten

  • Visualisierung Kindergarten aussen 2
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    Visualisierung Kindergarten

  • Grundriss EG Kindergarten und OG Tagesschule
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    Grundriss EG Kindergarten / OG Tagesschule

  • Grundriss Kindergarten
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    Grundriss Kindergarten

  • Schnitte und Ansichten 1
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    Schnitte und Ansichten Kindergarten

  • Visualisierung Tagesschule aussen
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    Visualisierung Tagesschule

  • Visualisierung Tagesschule aussen 2
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    Visualisierung Tagesschule

  • Grundriss Tageschule aussen
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    Grundrisse Tageschule

  • Schnitte und Ansichten 2
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    Schnitte und Ansichten Tagesschule

Aus dem Jurybericht: Die Projektverfassenden erschliessen sich den Ort unmittelbar über das Programm. Darin erkennen sie ein ungleiches Paar: Kindergarten und Betreuung oder eben Pat und Patachon, welche sie konsequent zwei Baukörpern zuordnen. Sie setzen die Betreuung an das nordöstliche bestockte Tobel und die Kindergärten in die Falllinie entlang des Schubertweges. Für die unterschiedlichen topographischen Voraussetzungen wählen und entwickeln sie je einen spezifischen Gebäudetypus. Während das Kindergartengebäude sich als eingeschossige Reihung von drei gleichen Einheiten in das Gefälle schmiegt, säumt der dreigeschossige Betreuungsbau die Iddastrasse und nimmt den seitlichen Geländesprung über ein zum Tobel offenes Sockelgeschoss auf. Mit der baulichen Besetzung der Ränder schliessen die Neubauten das Geviert ab und spannen innen den Freiraum auf. Ortsbaulich vermögen Massierung und Volumenbildung auf die unmittelbaren Nachbarschaften massstäblich zu reagieren. Die Setzung dieses Ensembles gliedert den Freiraum in drei unterschiedliche Bereiche: den Vorgarten entlang des Schubertweges, die Mittelzone angrenzend ans Tobelwäldchen und den bestehenden Spielplatz an der Iddastrasse. Die Heckengliederung sowohl im Vorgarten wie auch in der Mittelzone, separiert die einzelnen Kindergartengruppen. Durch den insgesamt grossen Fussabdruck der beiden Neubauten wird die Freifläche entsprechend kleiner. Der Kindergarten nimmt den Höhensprung zur Sport- und Spielfläche des Schulhauses unverkrampft auf. Der Abstand des Kindergartens zum Schubertweg ist ausgewogen und das Gebäude kann mit einfachen baulichen Mitteln den Geländesprung selbstverständlich aufnehmen. Aussenräume und Innenräume werden ineinander gedacht - werden einander vermittelt. Dies zeigt sich insbesondere bei den Kindergärten. Vom Schubertweg gelangt das Kind über den kleinen Vorgarten und die Garderobe in seinen Kindergarten. Diese ist nicht nur Adresse und gliedert die Reihung, sondern gewährleistet auch die unmittelbare Anbindung an den tobelseitigen Freiraum. über diese geschickte Durchwegung werden Innen- und Aussenräume unmittelbar und sehr erreichbar ineinander gewoben.

Auch die Betreuung sucht die Vermittlung der Aussenräume über den Innenraum, diesmal über das hangseitige Treppenhaus. Der Gebäudekörper legt sich traufständig an die Strasse auf die Geländekante und stützt sich schmalseitig im Tobelgrund ab. Hier bildet die Sockelhalle die eigentliche Adresse an der Iddastrasse. Die innere Treppe verbindet auch hier die Halle mit den oberen Aussenräumen. Jetzt, bei dem kompakteren Gebäude ist aber die Funktionalität bescheidener und das Verweben nicht zwingend. Die Polyvalenz können beide Gebäude aufgrund ihrer strukturellen Klarheit vergleichsweise gut einlösen, ins-besondere die Kindergärten verfügen über eine innere Verbindung in der Längsachse. Der zu einer Dreiheit gereihte, gegliederte und in der Höhe versetzte Kindergarten staffelt sich selbstverständlich in das Gelände und kommt talseitig mit einem Angebot an den Aussenraum zu einem typologisch und gestalterisch überzeugenden Abschluss. Südwestseitig begleitet eine fallende Traufe den Schubertweg, einigt und beruhigt den Gebäudekörper, während dieser auf der anderen, waldigen Seite im Rhythmus der Einheiten aufbricht und draussen räumlich Verbindung sucht. Diese räumliche Durchwirkung gelingt, sie trennt ebenso wie sie verbindet und ist von überzeugender Funktionalität. Die vergleichsweise grosse Abwicklung ist der Preis dafür. Die Materialisierung ist nachvollziehbar und sorgfältig ausgearbeitet. So ist Pat und Patachon, das ungleiche Paar Programm und Ausdruck zugleich, ungleich in Funktion und verbrüdert in seiner Gestaltung. Dem Autorenteam gelingt mit diesem Ansatz ein Ensemble, mit ihm die insgesamt überzeugende Vervollständigung des Gevierts und damit eine differenzierte Auseinandersetzung zu Ort und Aufgabe.

Auslober: Stadt St. Gallen