Neubau Tagesbetreuung Hebel St. Gallen

Offener Projektwettbewerb

3.Rdg. / ohne Rang
  • Modellaufsicht
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  • Modell von Nordwesten
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    Modell von Nordwesten

  • Modell von Süden
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    Modell von Süden

  • Situation
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  • Zugang Tagesstruktur auf Strassenniveau
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    Zugang Tagesstruktur auf Strassenniveau

  • Grundrisse Zugangs- und Gartengeschoss
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    Grundrisse Zugangs- und Gartengeschoss

  • Zugang auf Niveau Garten
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    Zugang auf Niveau Garten

  • Grundrisse Obergeschosse
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    Grundrisse Obergeschosse

  • Schemata Grundriss
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    Schemata Grundriss

  • Raumbeziehung Tagesstruktur
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    Raumbeziehung Tagesstruktur

  • Schnitte
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  • Ansichten
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  • Detail
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    Detail

Verfassertext:Der Neubau der Tagesbetreuung für die Schulkinder des Quartiers besetzt markant die südliche Spitze des Grundstücks. Der Neubau ist als kompaktes viergeschossiges Gebäude konzipiert, so kann der nutzbaren Aussenraum so gross wie möglich belassen werden; die Durchlässigkeit des Areals wird erhalten, eine quartiersfremde Riegelwirkung wird vermieden. Die Aussenflächen in unmittelbarer Nähe zum Betreuungsgebäude sind zentraler Bestandteil des Betreuungsangebots. Der sorgsame Umgang mit der verfügbaren Umgebungsfläche - die kleine Grundfläche des Neubaus - trägt diesem Umstand Rechnung. Die Eigenheiten des topografisch anspruchsvollen Bauplatz werden für die Einbettung des Neubaus in die Topografie genutzt: Auf Strassenniveau sorgt der Zugang mit Vorplatz, Anlieferung und Velounterstand für eine klarer Adressierung der Tagesbetreuung an der Gotthelfstrasse. Der Aussenraum für das freie Spiel der Kinder befindet sich in sicherer Distanz zur Strasse auf Gartenniveau und wird von allen drei Betreuungseinheiten über die gedeckte Laube auf kurzem und direktem Weg erreicht. Der Zugang zum Kindergarten erfolgt neu stufenlos von Süden. Der Allwetterplatzplatz und die Turnhalle werden neu, von der Strasse über eine flache Rampe, ebenfalls schwellenlos erschlossen.

Die Entflechtung der SuS erfolgt geschossweise in drei identische Einheiten. Von der grosszügigen Treppenlaube betreten die SuS den Garderobenraum mit Sitzbänken, Garderobenhaken, Schultaschenfächern und weiteren Fächli. Die Garderobe dient auch als Windfang und Schmutzschleuse. Mit Finken an den Füssen gelangen die SuS in das zentral gelegene, grosszügige Foyer, von wo sie sich ihrer jeweiligen Kleingruppe anschliessen können. Im Sockelgeschoss liegen die Küche mit Nebenräumen und die Büros der Betreuungspersonen mit Bezug zur Gotthelfstrasse. Eine breite Treppe mit lichtem Treppenauge und ein Lift stellen in Gestalt einer eingeschobenen Laube die direkte Verbindung der drei gestapelten Betreuungseinheiten zum Aussenraum her.

Der Grundriss für die Tagesbetreuung orientiert sich an der Wohnung der 1910er Jahre; der bürgerlichen Wohnung mit einer zentraler Diele. Dieser Wohnungstypus ist den Kindern des Quartiers St. Georgen vertraut und eignet sich in abgewandelter Form sehr gut für die Tagesbetreuung. Es kann mit vertrauten Mitteln eine familiäre Atmosphäre für bis zu 50 Kinder erreicht werden. Ähnlich gründerzeitlicher Wohnungen werden die Nutzungen in Raumgruppen um eine mittige Diele angeordnet, während die Zimmer alle an der Fassade liegen. Die offene Mitte verbindet und entlastet die mit Nutzung belegten Räume; sie kann aber auch als Vorraum oder Erweiterung der Räume bei Anlässen dienen. Die Beziehung der Räume einer Raumgruppe wird durch Verbindungstüren mit Glaslicht intensiviert; Enfiladen und diagonale Raumbeziehungen werden ermöglicht, und die räumliche Wirkung variiert. Die einfache, klare und vertraute Raumstruktur des Grundriss sorgt für klare und übersichtliche Beziehungen der Nutzungseinheiten und fördert so die betrieblichen Abläufe und ein entspanntes Miteinander.

Eine weitere Anleihe am historischen Vorbild der gründerzeitlichen Familienwohnung wird beim Ausbau genommen: Einbauschränke sorgen für reichlich Stauraum und entlasten die Räume von Möblierung. Auch dieses einfache Prinzip unterstützt die Flexibilität bei der Nutzung, sorgt für Übersichtlichkeit und vereinfacht die Abläufe.

Der Baukörper wird aus vier Raumschichten gebildet, die leicht gegeneinander verschoben sind. Dies führt zu einer, für die Innenräume attraktive Verzahnung mit dem Aussenraum. Es werden eine Vielzahl an Ausblicke in die hausnahen Aussenräume, in die Baumkronen, und ins Quartier ermöglicht. Gleichermassen wirkt das Gebäude durch die Staffelung und seine stehenden Proportionen kleiner und passt sich leichtfüssiger in die Lage am Hang ein. Die Verzahnung mit dem Aussenraum kommt auch den Innenräumen zugute. Jeder Raum an der Fassade hat mindestens an zwei Himmelsrichtungen Anteil und weist bei einer Raumtiefe von nur fünf Meter eine sehr gute Tageslichtnutzung auf.

Auslober: Stadt St. Gallen