Erweiterung Regionalgefängnis Altstätten, SG

Offener Wettbewerb 09/2015

4.Rang / 1.Ankauf
  • Situation
    © bk-arch-zh

    Situation

  • Etappierung
    © bk-arch-zh

    Etappierung

  • Modell, Vollausbau
    © bk-arch-zh

    Modell, Vollausbau

  • Erdgeschoss
    © bk-arch-zh

    Erdgeschoss

  • 1.Obergeschoss
    © bk-arch-zh

    1.Obergeschoss

  • 2.Obergeschoss
    © bk-arch-zh

    2.Obergeschoss

  • Längsschnitt, Ansicht West
    © bk-arch-zh

    Längsschnitt, Ansicht West

  • Querschnitte, Ansichten Nord und Süd
    © bk-arch-zh

    Querschnitte, Ansichten Nord und Süd

  • Grundriss Wohngruppe
    © bk-arch-zh

    Grundriss Wohngruppe

  • Schnitt Wohngruppe, Ansicht
    © bk-arch-zh

    Schnitt Wohngruppe, Ansicht

Aus dem Jurybericht : Situation und Erschliessung
Der neue lange Riegel im Westen bildet den Kern der Anlage. Ein niedriger Zwischenbau verbindet diesen mit dem bestehenden Untersuchungsamt und einem zweiten Trakt im Nord-Osten, der mit der zweiten Ausbauetappe die volle Länge erhält und die Situationslösung architektonisch vervollständigt.
Besucher, Mitarbeiter und Insassen betreten das neue Gefängnis und das Untersuchungsamt über einen hofartigen Aussenraum von Osten, wo sich auch die Fahrzeugstellplätze befinden. Die Waren werden über die umgelegte Strasse im Westen angeliefert. (> Verstoss gegen Gewässerabstand)

Grundrissorganisation
Der Zwischenbau nimmt die Zentrale sowie Aufnahme- und Besucherräume auf. Im Erdgeschoss des neuen Riegels befinden sich Arbeitsräume, Wäscherei, Küche, Lager und Haustechnik. Ganz im Norden liegt die Bewegungshalle, die abgetieft und der einzige unterkellerte Bereich der Neubauten ist. Alle Wohngruppen sind ost-west-orientiert und im ersten Obergeschoss angeordnet. Die Zellen und der Gemeinschaftbereich liegen an der Fassade. Fitnessraum, Spazierhof und Treppenanlage sitzen in der Gebäudemitte. Oblichter hellen die tiefen Gemeinschaftsbereiche zusätzlich auf. Der Bestandsbau nimmt nur noch Verwaltung und Archivräume auf. Im Erdgeschoss werden Verwaltungsräume des Gefängnisses, im 1. und 2.OG das Untersuchungsamt untergebracht. Diese Funktionstrennung ist sinnvoll, bedingt aber Eingriffe im Bestand. Insbesondere müssen die Zellen in Büros umgebaut und auch die Fassade angepasst werden. Fassadengestaltung und äussere Erscheinung Der Detailschnitt vermag zwar die gewünschte Erscheinung darzustellen, doch vermitteln die Betonplatten und die vergitterten Fenster eine abweisende und verschlossene Erscheinung. Diese beiden Massnahmen bleiben geläufigen Bildern verhaftet und unterstreichen den Gefängnischarakter über das Notwendige hinaus.

Betriebsabläufe
Die betriebliche Organisation ist einfach und übersichtlich. Das Erdgeschoss des langen Riegels bildet auch betrieblich den Kern der Anlage. Von hier aus sind die Arbeits- und Wirtschafträume wie auch die Wohngruppen zu erreichen. Die Orientierung ist sehr einfach. Die Wohngruppen bieten mit dem innen liegenden Spazierhof abwechslungsreiche Aufenthaltsbereiche. Die verschiedenen Haftarten unterschieden sich aber hinsichtlich Erscheinungsbild nicht. Die Stärke des Projekts liegt vorallem in der sorgfältigen Ausgestaltung der Wohngruppen.

Würdigung
Die Neubauten bilden mit dem Bestand eine ausgewogene Situationslösung, doch vermögen die Bauten in ihrer Gesamtwirkung nicht mehr als die Addition von Einzelteilen zu erzielen. Die zweigeschossigen Neubauten verschwinden aus der Fernsicht in der Rheinebene und bieten vom Hang aus betrachtet mit der engen Anordnung der Spazierhöfe und Liftüberfahrten eine interessante Dachaufsicht.

mit Ulrike Traut, Zürich